Pomade für Frauen – weshalb, wie, welche

Nov 27, 14 Pomade für Frauen – weshalb, wie, welche

Pomade ist das Vintage Haarstyling Mittel schlechthin, es wird nämlich schon seit dem 18. Jahrhundert benutzt. Pomade (auch Pomatum genannt) diente dazu, die Haare in Form zu bringen und sorgte für Glanz.

Pomade hatte früher zusätzlich den Sinn, die Haare von Frauen beim Wellen bzw Locken mit erhitzten Stäben (insbesondere für die Marcel Ondulation) vor dem Austrocknen und verkokeln zu schützen. Solche Pomade nannte man auch Hair Pressing Oil. Pomade war also nie nur ein Stylingmittel für Männer, sondern genauso für Frauen.

Neben Pomade gab es früher noch Haaröle (wie Brilliantine) und das war es, mehr gab es fürs Styling nicht. Und man musste die Produkte oft auch noch selber herstellen!

Pomade – Inhaltsstoffe

Bis ins 19. Jahrhundert bestand Pomade hauptsächlich aus Bärenfett oder aus Schweinefett (Schmalz).

Pomade für FrauenAb dem 20. Jahrhundert wurde Vaseline, Lanolin und Bienenwachs bei der Herstellung von Pomade genutzt, wobei Vaseline die Basis darstellt.

Die versteifenden Eigenschaften des zugefügten Wachses ermöglichten dann auch stark geformte Stylings, wie Pompadours und die Elvis Presley Rolle (engl. Quiff). Pomade ist also kein Haarwachs, sondern enthält Wachse!

Zusätzlich steigern zumeist Öle wie zum Beispiel Kokosnuss-Öl die Pflegewirkung und sorgen für Glanz, was ein Haarwachs allein nicht leisten kann. Pomade hat wegen der Öle auch langanhaltende feuchtigkeitsspenden Eigenschaften, die sie bei allen mit afrikanisch-gekraustem Haar sehr populär machte.

Pomade war bis in die 1950er das Hairstylingmittel Nr. 1. Jetzt erlebt Pomade ein richtiges Revival, auch wenn Pomade gerade bei Männern nie richtig out war.

Pomade für FrauenWarum Pomade für Mädels?

Mädels benutzen Pomade heutzutage eher selten, dabei ist es ein geniales Haarpflege und Haarstylingprodukt. Pomade eignet sich nicht nur gut zum Styling und für mehr Glanz im Haar, sondern pflegt auch bei Spliss und Trockenheit durch Föhnen, Sonne und Colorationen.

Pomade ist so ziemlich das vielfältigste Produkt im Haarstyling Arsenal. Im Gegensatz zu Haarspray oder Gel flockt es nicht aus oder verklebt. Es funktioniert super, um Haar seidigweich zu machen, einzelne Strähnen zu betonen, Wellen und Locken Definition zu geben und zum Kitten von Haarspitzen.

Mit so vielen Eigenschaften kann Dir eine Dose Pomade eine Menge Zeit sparen und auch einiges an Geld, in dem es viele Deiner Styling Produkte ersetzen kann.

Pomaden gibt es sogar speziell für Mädchen. Die „Schmiere für Mädels“ von Rumble 59 duftet zusätzlich zu ihren Stylingeigenschaften auch noch lecker nach Erdbeer und Vanille. Und weil die Dose so süß retro aussieht, habe ich sie fürs Titelbild fotografiert.

Pomade für FrauenDer Vorteil gegenüber Haargel ist, dass Pomade nicht austrocknet. Wegen ihrer fettigen und wachsigen Bestandteile benötigt sie allerdings mehrere Waschgänge, um wieder vollständig aus den Haaren entfernt werden zu können.

Pomade kann aber leicht durch Entfetter wie Shampoo für fettiges Haar entfernt werden (oder Geschirrspülmittel :-D). Auftragen von ganz normalem Olivenöl und Auswaschen mit warmen Wasser entfernt übrigens ebenfalls Pomade.

Als Mädel mit längerem Haar schmiert man sich die Pomade mengenmäßig aber doch deutlich reduzierter ins Haar als die Jungs, insofern ist das alles halb so wild.

So wendet man Pomade an

  1.  Pomade kommt in feuchtes bzw handtuchtrockenes Haar.
  2. Anfangs wenig Produkt benutzen, etwa eine Fingerspitze voll. Wenn Du die Pomade in Deine Hände verreibst, ist also nur ein dünner Film zu sehen. Du kannst die Menge steigern, wenn Dein Haar mehr verträgt.
  3. Nun massierst und knetest Du das Produkt sanft in die Haarpartien ein, welche Du stylen möchtest und in die Haarspitzen ein. Pomade funktioniert auch super beim Herstellen von Wasserwellen.
  4. Nach dem Stylen kann man mit einer weiteren Fingerspitze Pomade über trockene Stellen oder abstehende oder fliegende Haare gehen
  5. Pomade braucht ein bißchen Zeit, um Wirkung zu zeigen, also nicht sofort mehr nehmen!
    Wenn die Haare ölig werden, ist zu viel Pomade im Haar. Dann das nächste Mal deutlich weniger nehmen.
Wenn Du für ein besonderes Styling viel Pomade im Haar hast, vor dem ins Bettgehen auswaschen. Sonst hast Du alles im Kopfkissen.

Welche Pomade ist die richtige?

Es kommt darauf an, was für Haare man hat, also der Haartyp, und ob man spezielle Stylingwünsche hat.

Je widerspenstiger und krauser das Haar desto härter kann die Pomade sein.
Weiche Pomade eignet sich jedenfalls am besten für tollen Glanz. Bei sehr dickem, lockigen Haar würde ich also eine harte Pomade im ganzen Haar benutzen und dann als Finish eine weiche.

Die schon erwähnte „Schmiere für Mädchen“ von Rumble59 ist z.B. eine mittlere Pomade und insofern ein Allrounder für alle Arten von Haar. Der Duft ist jedenfalls toll und das Design very cute.

Für das Stylen von Locken mit Lockenstab oder anderweitig mit Hitze oder von Naturlocken eignet sich z.B besonders die „Marcel Curling Wax“ Pomade von Dax. Das ist ein richtiges Vintage Hairstyling Produkt, das nach Tulpen duftet.

In Pomaden sind auch durchaus unterschiedliche Inhaltsstoffe bzw Mengen an Inhaltsstoffen enthalten. Insofern sollte man auch ein bisschen rumprobieren, welchen für einen selbst am besten geeignet sind.

Pomade kann z.B. bei feinem, langem Haar nicht wirklich Volumen am Ansatz geben. Dazu ist Schaumfestiger und Föhnen besser geeignet. Für die Spitzen, gegen Frizz, für Glanz und für das Styling bestimmter Partien ist es trotzdem auch bei feinem Haar sehr empfehlenswert.

Bei feinem Haar ist besondere Vorsicht angesagt: Hier immer ganz besonders wenig Produkt nehmen!

Ursprung des Wortes „Pomade“

Das Wort „pomade“ stammt vom Französischen „pommade“ ab, was Balsam oder Salbe bedeutet. Pommade wiederum hat seine Spachwurzel im lateinischen „Pomum“ gleich Apfel, Frucht.

Historische Pomaden wurden hergestellt, indem man Fetten vergorenene, zerstampfte Äpfel hinzugefügt hat, so ist wohl der Name entstanden…

PomadeOriginale Pomaden

1883 hat der Deutsche Fritz Henkel eine der ersten Pomaden auf den Markt gebracht, die allerdings zunächst eher zum Putzen gedacht war. Henkels Ursprünge liegen ja in der Waschmittelproduktion, obwohl sie auch ein führendes Unternehmen für Haarpflegeprodukte waren und sind (Schwarzkopf).

Murray’s Superior kam Mitte der 1920er auf den Markt, Brylcreem 1928 und Royal Crown Hair Dressing 1936. Dixie Peach Hair Pomade war in den USA bei Teenager Jungs vom 2. Weltkrieg bis in die 60er beliebt.

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