Glamour Glatzkopf Oscar und die schönsten Roben
„Der sieht ja aus wie mein Onkel Oscar“, soll die Bibliothekarin der Academy Margaret Herrick zum Glatzkopf des Glamours gesagt haben.
Mit einer besseren Geschichte konnte bisher niemand aufwarten, so dass Mrs. Herrick die Ehre der Namensgebung zuteil wird.
Der muskulöse Schwertträger im Stil des Art Déco wurde von Cedric Gibbons entworfen. Wobei die Statuette aus vergoldetem Britanniametall 3,85 Kg auf die Waage bringt.
Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences wurde am 11. Januar 1927 von Hollywoodstars wie Mary Pickford, Cecil B. DeMille und Douglas Fairnbanks gegründet. Wie die ersten Oscar Verleihungen ab 1929 erfolgte die Gründung der Academy im Rahmen eines Galadinners. So spektakulär war es am Anfang also nicht. Das erste Gruppenfoto der Gewinner der Oscars war dementsprechend auch im Freizeitlook:
Am Anfang wurden die Preisträger schon Monate vorher informiert. Ab 1930 sollte es aber spannender werden und die Preisvergabe wurde im Radio übertragen. Auch wurden die Roben der Damen deutlich glamouröser. Aber gerade bei den Oscars waren auch schon immer etwas absonderliche Kreationen neben den Designs der großen couture Häuser zu sehen.
Mein persönliches vintage Lieblingskleid bei den Oscars ist Elizabeth Taylors Dior Robe von 1961:
Bezeichnend für die Oscars ist, dass der Hauptpreis des besten Films an den Produzenten geht. Filmvestivals ehren bekanntermaßen die Regisseure. Auch werden eher die Kassenschlager und Publikumsmagneten prämiert, Filmkunst und Gewagtes sieht man bei den Academy Awards nicht unbedingt.
Wenn man die besten Filme der 1930er anschaut, ist auch jedes Filmgenre vertreten. Nur Horrorfilme hielt man nicht für würdig genug. Insofern gibt es zwei Musicals, zwei romantische Komödien, ein Western, ein Abenteuerfilm, ein Kriegsfilm, eine Biografie und 1932 der Spiefilm Grand Hotel mit Greta Garbo und Joan Crawford. Für besonders herausragende Erfolge wie Shirley Temple oder World Disneys Zeichentrickfilm Schneewittchen wurden einfach Spezialoscars dazu erfunden.
Hollywood hat reichliche Skandale miterlebt und praktisch kein Stein ist auf dem anderen geblieben, aber der Oscar hat nicht den kleinsten Kratzer abbekommen. Und jedes Jahr aufs neue heißt es: „And the Oscar goes to…“
Grafik von Carina Fuerback von CATONI
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