Make-up und Licht – Künstliche und natürliche Beleuchtung
Ein perfektes Make-up hat sehr viel mit Licht zu tun. Denn es kommt beim Schminken immer darauf an, wofür und für welche Lichtverhältnisse dieses Make-up gedacht ist.
Tageslicht für Tages Make-up
Für den Alltag sollte man sich grundsätzlich bei Tageslicht schminken, sonst überschminkt man sich leicht und bekommt einen maskenhaften Ausdruck, denn künstliches Licht schluckt Farbe. Am besten ist es, sich direkt ans Fenster zu setzen, wobei man die Lichtquelle im Rücken hat. Seitenlicht betont Falten und Poren, die man sonst überhaupt nicht sieht, da ist selbst Licht von vorne besser.
Was im Badezimmerspiegel noch toll aussieht, kann draußen in der Sonne ganz anders wirken. Wenn man sich also vor dem Badezimmerspiegel schminken muss, sollte man darauf achten, dass das Licht keine Schatten wirft. Direktes Licht vom oberen Spiegelrand oder nur von einer Seite wirft Schatten, das ist also gar nicht gut. Licht von oben lässt einen zudem älter aussehen, weil es Augenringe und die Mund-Nasenfalte stark betont. Wenn man also eine zu hoch hängende Lampe nicht niedriger setzen kann, muss man sich einen anderen Ort suchen.
Das Licht sollte außerdem hell und farblich neutral sein. Gelbliches und rosiges Licht schmeichelt, aber betrügt leider.
Künstliche Beleuchtung für Abend Make-up
Schminkst Du Dich für den Abend, solltest Du das auch bei künstlicher Beleuchtung tun. Die Beleuchtung am Abend kann man sehr schön für Make-up Effekte ausnutzen, denn Glimmer, Glitzer und Glanzcreme wirken hier besonders gut. Mit Glanzeffekten sollte man allerdings nicht zu verschwenderisch umgehen, wenn der Look natürlich bleiben soll. Die übrige Haut sollte außerdem gut mattiert sein.
Neonlicht andererseits ist bekanntermaßen richtig übel und lässt einen alt und hart aussehen. Hier sind weiche Farben ohne Blaustich für ein Make-up günstig. Allerdings sind Orte, wo viel Neonlicht herrscht zumeist auch kein Platz, an denen man sich freiwillig lange aufhält und für den man sich extra schminken wollte.
Licht von unten wie von beleuchtete Tanzflächen, Swimmingpools und Tischen kann Gesichter geisterhaft wirken lassen. Auch weiches Kerzenlicht auf einem zu niedrigen Tisch lässt einen nicht allzu vorteilhaft aussehen.
Licht beim Foto Make-up
Wegen der völlig anderen Zielsetzung ist ein Foto Make-up sehr stark beziehungsweise je nach gewünschtem Effekt sogar extrem künstlich und manchmal sogar merkwürdig anzuschauen. In erster Linie soll es aber auf einem Foto wirken und nicht im Alltag. Auch ist ein Foto zweidimensional und nicht dreidimensional, dass muss beim Schminken berücksichtigt werden. Hier mein Foto Make-up DIY-Artikel, wenn Du ein paar Tipps zum selbst umsetzen brauchst.
Das Licht spielt bei einem Foto jedenfalls eine entscheidende Rolle und bestimmt nicht nur das Make-up, sondern das gesamte Bild. Für das Make-up gilt, das künstliches Licht sehr viel Farbe schluckt und Blitzlicht auch noch völlig anders als normale Lampen oder die Sonne reflektiert.
Bei dem „Make-up-fail“ von Eva Longoria im kleinen Bild rechts kann man super sehen, was Blitzlicht mit Highlightern anstellt. In Natur sah das garantiert nicht so schlimm aus. Da Highlighter dunkle Augenringe abdecken sollen und deshalb viel stärker und heller pigmentiert sind als normales Make-up reflektieren sie logischerweise viel stärker das Licht. Das Problem ist, dass man das erst auf dem Foto sieht und nicht beim Schminken. Darum gibt es den „umgekehrten Waschbär-Look“ von recht vielen weiblichen Stars. Es ist gar nicht so einfach, jemanden so zu schminken, dass er auf dem roten Teppich in Natur gut aussieht und auf den Fotos, die dort mit Blitzlicht gemacht werden,
Bei Beautyshootings, an denen „normale“ Frauen teilnehmen, hört man sowieso immer wieder entsetzte Aufschreie und die Beschwerde, man sehe aus wie ein Transvestit. Hier wird aber nur für das Foto geschminkt. Das Make-up muss also wirklich stark sein, sonst sieht die abgelichtete Person farblos, nichtssagend und auf dem Foto jedenfalls unattraktiv aus.
Das Problem beim Foto Make-up ist allerdings auch, dass ein starkes Make-up diverse Nachteile eines Gesichts betonen kann. Schmale Münder, kleine und tiefliegende Augen, asymmetrische Proportionen werden durch Make-up betont. Hier ist es Aufgabe des Visagisten, die Vorzüge eines Gesichts herauszuarbeiten und nicht die Nachteile.
Das gelingt gerade unerfahrenen Visagisten oft nicht, insbesondere wenn der Visagist es gewohnt ist, Models zu schminken. Glatte und faltenfreie Haut kann man nämlich sehr stark pudern und sehr gut mit Bronzer konturieren, bei älterer und faltiger Haut sieht so etwas furchtbar aus und dies lässt sich kaum mit Licht wegbügeln. Retuschieren lässt sich natürlich alles, aber das kostet Zeit.
Es liegt aber nicht immer am Visagisten, denn Fotogenität ist nicht jedem gegeben. Das ist aber eigentlich nicht schlimm, denn wir leben ja in der Realität und nicht auf Fotos…
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