Pin-up Styling und Sweater Girl Look – DIY
Pin-up Bilder waren früher Alltagskunst, da sie zwischen 1920 und 1970 allgegenwärtig in allen Printmedien waren. Die Bilder waren anfangs Zeichnungen von hübschen Frauen in erotischen Posen, später Fotografien. Der Ausdruck kommt vom englischen Begriff „to pin-up“, was „anheften“ bedeutet, da Pin-ups häufig an die Wand geheftet wurden, zum Beispiel als Kalender oder als aus einer Zeitschrift herausgetrenntes Motiv.
Pin up Style
Der Stil von Pin-up Bildern ist spielerisch und kann provokant sein, ist aber niemals obszön. Sie deuten an, aber enthüllen nicht. Normalerweise waren Pin-up-Girls leicht und figurbetont bekleidet, aber sie wurden so gut wie nie nackt gezeigt.
Die Bilder zeigen oft alltägliche Szenen, die wie ein Einblick in das ganz normale Leben aussehen, mit einer großen Portion Vintage aus heutiger Sicht natürlich. Pin up Girls passieren manchmal auch kleine Missgeschicke, wie ein vom Wind empor gehobenen Rock.
Das wohl bekannteste Pin-up-Girl war Bettie Page, die ihre Glanzzeit in den 50er Jahren hatte, deren Ruhm sich aber bis in die Gegenwart fortsetzt, wie der Film The Notorious Bettie Page zeigt.
Den Look von Betty Page haben wir in einem Betty Page Haar-Tutorial und einem Betty Page Make-up Tutorial eins zu eins nachgestylt.
Pin-up Kleidung der 40er und 50er
Kleidung für ein Pin-up Styling hast Du vielleicht schon in Deinem Kleiderschrank.
Key Pieces sind Bleistiftröcke, figurbetonte Etuikleider, Nylon Strümpfe mit und ohne Strumpfnaht, vorn abgerundete Pumps, Ballerinas, Espadrilles, Strickjäckchen, kleine Pullover mit Rundhalsausschnitt, Caprihosen, Shorts und Denim. Hosen haben eine hohe Taille und Ärmel sind dreiviertellang.
Wichtig ist, mit dem Styling eine Sanduhr-Silhouette mit betonter sehr schmaler Taille zu erzielen. Wer nicht die perfekte Figur hat, kann sich diese mit entsprechender Unterwäsche formen. In den 40er und 50ern haben Frauen Miederwaren getragen. Strumpfhosen gab es noch nicht, es wurden immer Strümpfe mit Strapshaltern benutzt, die an einem breiten Strapsgürtel getragen wurden.
Ein BH im 50er Look mit spitzen Körbchen unter einem engen Pullover kann einen tollen Sweater Girl-Look zaubern. Sweater in Size Zero waren in den 40er und 50er sehr populär.
Hollywood Schauspielerin Lana Turner hatte zeitlebens den Spitznamen „Sweater Girl“ für ein Outfit, dass sie 1937 im Film „They Won´t forget“ trug, womit sie diese Mode einläutete. Als „Sweater Girl“ wurden dann alle gut ausgestatteten Hollywood Beauties wie Jayne Mansfield, Jane Russel und auch Marylin Monroe genannt, die unter einem engen Pullover einen wohlgefüllten Bulletbra auf deutsch “ Spitztüten-BH“ trugen. Dadurch wurde die Brust wieder in den erotischen Fokus gerückt, wo lange Zeit eher nackte Beine im Vordergrund standen. Alle „Sweater Girls“ aus Hollywood waren auch gefeierte Pin-ups, insofern ist der Look sehr authentisch.
Pin-up Geschichte
Pin-ups wurden bis in die 80er Jahre als Illustration und nicht als Kunstform betrachtet.
Da es sich bei den Bildern so gut wie immer um Auftragsarbeiten für Verlage handelte, zeichneten und malten die angestellten Künstler nach genauen Vorgaben und waren wenig frei in der Gestaltung. Die Vorlagen für den Druck waren oft in Öl auf Leinwand oder Karton gemalt, seltener als Pastell oder Gouache.
Die Harmlosigkeit der Bilder in sexueller Hinsicht bedingten die damaligen strengen Zensurregeln und das wirtschaftliche Interesse der Verlage, sie so populär wie möglich zu gestalten.
Vor allem im zweiten Weltkrieg wurden Pin-ups seitens der USA eingesetzt, um die Soldaten abzulenken und zu motivieren. Die Bilder hingen bei den GIs in den Spinden und sie trugen sie millionenfach bei sich.
Der 20th Century-Fox-Fotograf Frank Powolny fotografierte 1943 Betty Grable als Pin up-Girl im Badeanzug, wobei sie den Betrachter schelmisch über die Schulter anlächelt. Dieses Foto war das beliebteste Pin-up der US Soldaten überhaupt, weshalb wir das Haartutorial „The Poodle“ zu genau dieser Frisur gemacht haben.
Pin-up im 21. Jahrhundert
Pin-up ist nicht in der Zeit stehen geblieben. Dadurch, dass der Pin-up Look der 40er und 50er schon lange wieder populär ist, gibt es überall aktuelle Reproduktionen der Kleidung, wobei in den Look moderne Interpretationen eingeflossen sind. Moderne Stoffe stellen Kirsch-, oder Erdbeerenmuster in einen neuen Kontext und kombinieren zum Beispiel Leomuster, Totenköpfen oder Schwalben. Du kannst selbst entscheiden, ob Dir der authentische Look oder der moderne lieber ist.
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